Oberbibrach. (edo) „Die Saat ist aufgegangen und groß geworden.“ Mit diesen wenigen Worten brachte Hans Eckert die vergangenen 40 Jahre auf den Punkt. Der 1976 von einer Handvoll junger Männer aus der Taufe gehobene Club hat heute 143 Mitglieder aller Altersstufen und lebt –auch wenn bisweilen Meinungsverschiedenheiten auftreten- von einem großen Zusammenhalt zwischen den Generationen. Dieser war angesichts des umfangreichen Rahmenprogramms auch nötig. Drei Tage lang feierte der 1976 gegründete Verein seinen Geburtstag rund um sein Clubheim.
Neben den aktuellen und ehemaligen Mitgliedern waren auch viele befreundete Vereine gekommen: Die Hamburger Nordlichter, MC Einbeck, MRF Gilching, „Der harte Kern Deutschland“, MF Wildenau sowie natürlich auch die benachbarten Vereine MCS Schönreuth, MF Neustadt am Kulm, Italomoto Trabitz, die Laverda- Freunde, die Speinsharter Weekend- Warriors, die Wild-Tigers aus Reuth bei Erbendorf und die Eschenbacher Pilots.
Eröffnet wurden die Feierlichkeiten mit einem Motorradgottesdienst, bei dem Pfarrer Hartmut Klausfelder aus Neustadt die passenden Worte fand. Im Anschluss gaben den Lokalmatadoren vom Horrido- Express Vollgas in der mit bunten Scheinwerfern beleuchteten Festlandschaft zwischen Clubheim und Stodl. Häufigstes Kleidungsstück des Abends war die Lederhose- sowohl in Form bayrischer Tracht als auch als Schutzkleidung der Biker. Am Samstagnachmittag wurde an 20 Tischen gekartet und auch bei Tätowierer „Schwede“ herrschte Hochbetrieb (siehe Bericht). Am Abend wurde es dann rockig. Die Vollblutrocker „Strange Days“ heizten den Besuchern ein.
Obwohl nach eigener Auskunft bei dem Verein offizielle Ansprachen eher unbeliebt sind, hatte es sich die aktuelle Vorstandschaft anlässlich des Jubiläums nicht nehmen lassen. Zunächst widmeten die Besucher den bereits verstorbenen Mitgliedern ihre Aufmerksamkeit. Gemeinsam gedachte man den 17 Frauen und Männern, deren Portraits auf eine Leinwand projiziert wurden. „Sie fehlen uns sehr“, sagte Gerald Ackerschewski, der auch an die beiden aktuellen Vorstandsmitglieder Hubert Keck und Josef Schöcklmann erinnerte, die aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnten. „Ohne euch wären wir jetzt wohl nicht hier, dafür danken wir euch!“ Diese Worte richtete Ackerschewski an die Gründungsväter des Vereins Ludwig Utner, Josef Busch, Hans Stock, die zusammen mit Reinhard Stöckl, Heinrich Schatz und Hubert Sendetzky der ersten Vorstandschaft angehörten. „Wir sind stolz auf alle unsere Nachfolger und besonders auf Euch. Der Verein steht heute sehr gut da und das ist im Wesentlichen Euer Verdienst“, entgegnete Gründungsvorstand Josef Busch und überreichte Kassier Johannes Schöcklmann eine großzügige Spende.
Ackerschweski würdigte auch an die Leistungen der weiteren ehemaligen Vorstände Lukas Eckert, Hubert Keck, Matthias König und Dittmar Lawaczeck, der mit seiner Familie aus Mitteleschenbach angereist war. Lawaczeck, der insgesamt neun Jahre an der Spitze des Vereins stand, hatte Ende der 1990er die Oberpfalz aus beruflichen Gründen verlassen und zeigte sich umso erstaunter vom MCO der Gegenwart. „Geht weiter euren Weg, ihr müsst uns nicht kopieren“, richtete er seinen Rat an seine Nachfolger. Zudem dankte er allen anderen Vorstandschaftsmitgliedern: „Sie haben es genauso verdient!“ Nach dem Rückblick über die bewegte Vereinsgeschichte brachen sich vielfach die Emotionen bahn. Zum Abschluss stimmte Josef Busch in unverwechselbarer Manier zum Schlachtruf an: „Und wiederum reiten wir eine Attacke- hinein- M-C-O!“