Oberbibrach. (edo) Zum Wochenend- Eldorado für Motorradfreunde avancierte das beschauliche Bibertal beim internationalen Motorradtreffen des örtlichen MCO. Aus Nah und Fern röhrten die Motoren Richtung Bachwiesenaue, wo der Verein beheimatet ist. Neben dem adretten Clubheim ziert nun auch ein rustikaler Holzstadl das Gelände. Dieser wurde nach seiner Einweihung durch Pater Adrian gleich zum Mittelpunkt des Treibens und bestand zur Zufriedenheit der Gäste die Premiere.
Denn das Wetter zeigte sich- wie üblich beim MCO- Treffen- wieder äußerst launisch. Strahlender Sonnenschein, eine sternklare Nacht sowie verregnete Abendstunden wechselten sich munter ab. „Diese Wetterkapriolen sind fast wie an der Küste“, beschrieb ein nichtsdestotrotz gut gelaunter Besucher aus der Hansestadt Hamburg seinen Eindruck von der Oberpfälzer Wetterlage.
Dass ihm diese Unbeständigkeit nichts ausmacht, beweisen und seine Kumpane jährlich aufs Neue: Bereits sit über zehn Jahren steuern die Nordlichter zielstrebig ins nördliche Bayern. Fast selbstredend ist da, dass sie auch ein Abonnement auf die Pokale für die weiteste Anreise haben. Auch heuer überreichte Vorsitzender Lukas Eckert dem diesmal als Quartett erschienenen Hanseaten die Trophäen. Die genaue Platzierung spiele dabei keine große Rolle, so einer der Geehrten: „Wir wechseln uns einfach jedes Jahr ab, wer Platz eins, zwei, oder drei belegt“.
Pokale gingen aber auch an die Vereine aus der nahen Umgebung. Etwa an die Pilots Eschenbach, die wieder einmal die stärkste Abordnung entsandten oder an den direkten Nachbarverein, die Motorradfreunde Neustadt am Kulm. Auch die zu den langjährigen Stammgästen zählenden Motorradfreunde aus Gilching (bei München) waren vertreten, zudem zahlreiche Biker aus der Region, aber auch viele, die kein Motorrad fahren. „Wir kommen jedes Jahr hierher“, weil es einfach gemütlich ist, bestätigt eine Gruppe junger Frauen aus Speinshart.
Richtig rund ging es nach den Ehrungen dann auf der Tanzfläche. Die vier Musiker von „The Körts“ trafen den musikalischen Geschmack der Anwesenden bis aufs Mark, so dass spontane Nervenimpulse zu ausgiebigen Einheiten auf dem frischen Tanzboden des Stadls führten.
Gut beschäftigt waren auch die vielen Helfer des MCO, die sich rund um die Uhr um die Verpflegung der Gäste kümmerten.
Auch wenn das Motorradtreffen vom Besucheraufkommen lange nicht mehr mit denen als „legendär“ beschriebenen Festen der 19070er und 1980er heranreicht, scheinen die Verantwortlichen nun das richtige Maß gefunden zu haben. Lieber im kleinen, familiären Rahmen wolle man feiern, sagt der 23-jährige Lukas Eckert und fügt augenzwinkernd an: “Schließlich sind viele unserer Mitglieder auch nicht mehr die jüngsten.“ Einen weiteren Grund für diese Philosophie sehen die Verantwortlichen zudem darin, dass es heutzutage kaum möglich sei, jedes Wochenende auf Treffen anderer Vereine zu fahren, was häufig noch eine Voraussetzung für den Gegenbesuch ist. Also ist man zufrieden damit. Der MCO, so Kassenwart Johannes Schöcklmann, erfüllt nach wie vor eine gesellschaftliche Aufgabe, indem er Menschen eine Plattform bietet, sich in ungezwungener Umgebung zu treffen und freudige Stunden miteinander zu verbringen- und das ist das Wichtigste.